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Städtetour mit dem Wohnmobil | Ein Spaziergang durch Ulm mit Sehenswürdigkeiten, Stellplatz & Genusstipps

In den letzten Jahren hat sich Ulm zu einer unserer Lieblingsstädte entwickelt. Nicht nur, dass unser Kind eine Zeit lang hier mitten in der urigen Altstadt gelebt hat, auch anschließend sind wir immer wieder gerne hier zu Besuch und schlendern durch das Fischerviertel und an der Donau entlang, klettern auf den höchsten Kirchturm der Welt oder sitzen einfach in der Frühlingssonne in einem der zahlreichen Cafés und lassen es uns gut gehen. Ulm ist einfach zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert und wurde nicht umsonst zu einer der lebenswertesten Städte Deutschlands 2024 gekürt.

Wissenswertes über Ulm

Die Universitätsstadt Ulm zählt mit knapp 130.000 Einwohnern als deutsche Großstadt und ist den Meisten bekannt durch das weithin sichtbare Ulmer Münster, das mit 161,53 m Höhe den höchsten Kirchturm der Welt hat. 

 

Ulm liegt malerisch an der Donau und wurde bereits 854 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Ulm gehört zu Baden-Württemberg, während die Schwesterstadt Neu-Ulm auf der gegenüberliegenden Donauseite zu Bayern gehört. Daher werden Ulm und Neu-Ulm auch als Zweilandstadt bezeichnet.

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Wohnmobilstellplatz am Donaubad

In Neu-Ulm befindet sich auch der Wohnmobilstellplatz, der bislang 49 Stellflächen für Wohnmobile angeboten hat, darunter 10 XL-Stellplätze. Und während wir diesen Bericht hier schreiben, stehen wir gerade auf dem Wohnmobilstellplatz, der aktuell um weitere 48 Flächen erweitert wird, so dass ab sofort knapp 100 Stellflächen für Wohnmobile zur Verfügung stehen. Der Platz ist das ganze Jahr über geöffnet und mit allem ausgestattet, was Camper brauchen und lieben: eine Ver- und Entsorgungsstation plus ein Camper Clean Automat, Stromsäulen in ausreichender Menge,  kostenfreies WLAN, Brötchenservice und Frühstücksmöglichkeit oder auch die Nutzung der Duschen für 2 Euro im Erlebnisbad mit Sauna, für das es bei einem Besuch für Gäste des Wohnmobilstellplatzes Rabatt auf den Eintrittspreis gibt.

 

Dazu kommt die hervorragende Lage des Platzes: innerhalb weniger Minuten seid Ihr an der Donau und könnt in etwa einer Viertelstunde zu Fuß die Altstadt von Ulm erreichen. Alternativ ist die nächste Bushaltestelle nur 3 Minuten vom Platz entfernt oder Ihr fahrt ganz gemütlich mit dem Rad in etwa 7 Minuten bis in die Stadt.

Für den Fall, dass der Wohnmobilstellplatz bei Eurer Ankunft bereits belegt ist, gibt es außerdem weitere Stellflächen als Ausweichmöglichkeit auf dem Parkplatz des Donaubads. Erfreulicherweise bleibt der Ausweichparkplatz auch nach der Erweiterung des Stellplatzes weiterhin bestehen. Der Ausweichparkplatz kostet genauso viel wie der eigentliche Stellplatz, ist aber ab sofort an einem separaten Parkscheinautomaten auf dem Gelände des Donaubades zu zahlen.

Neu: separater Parkscheinautomat für die Ausweichplätze auf dem Gelände des Donaubades
Neu: separater Parkscheinautomat für die Ausweichplätze auf dem Gelände des Donaubades

Der Wohnmobilstellplatz am Donaubad hat es in unserem persönlichen Stellplatzranking 2023 auf den 6. Platz geschafft und wenn Ihr möchtet und noch mehr Infos zum Stellplatz benötigt, schaut Euch gerne unseren Stellplatzbericht aus Ulm an.

Die Erweiterung des Stellplatzes noch vollkommen leer, zwei Tage vor der offiziellen Eröffnung
Die Erweiterung des Stellplatzes noch vollkommen leer, zwei Tage vor der offiziellen Eröffnung

Unsere neuen Eindrücke aus Ulm und die Info zur Stellplatzerweiterung könnt Ihr Euch hier nochmal als Video ansehen.


Sehenswertes in Ulm...

... um Ulm und um Ulm herum

 

Das Ulmer Münster und der Münsterplatz

Vermutlich den meisten bekannt ist das Ulmer Münster, das mit einer Höhe von 161,53 m den höchsten Kirchturm der Welt hat und sich im Herzen der Altstadt befindet. Bereits 1377 wurde der Grundstein des Ulmer Münsters auf Drängen der Ulmer Bürger gelegt, denn die alte Stadtpfarrkirche lag außerhalb der Stadtmauern und war für die Menschen in Zeiten der Stadtbelagerung nicht mehr erreichbar. Das sollte sich ändern und so beschlossen die Ulmer Bürger eine Kirche innerhalb der Stadtbefestigung zu errichten und diese auch eigenständig zu finanzieren. Und so fand am 30. Juni 1377 die Grundsteinlegung statt. Gebaut wurde dann unter verschiedenen Baumeistern bis in das Jahr 1543. Dann kam es aufgrund innenpolitischer Spannungen, der Reformation und auch aus Geldknappheit zum Stillstand des Baus und es dauerte über 300 Jahre bis der Bau fortgesetzt wurde und schließlich am 31. Mai 1890 fertiggestellt werden konnte.

Blick aus dem Mittelschiff auf die Hauptorgel auf der Westempore
Blick aus dem Mittelschiff auf die Hauptorgel auf der Westempore

Eine Besichtigung des Münsters (ohne Turm) kostet keinen Eintritt und in der Regel ist die Kirche tagsüber immer geöffnet - es sein denn, es finden Gottesdienste, Veranstaltungen oder Konzerte statt. Eine Turmbesteigung ist ebenfalls möglich und die Anstrengung - bis nach ganz oben sind es 768 Stufen - lohnt sich alleine schon wegen des großartigen Ausblicks, denn bei guter Sicht kann man sogar bis zu den Alpen schauen. Aufgrund von Renovierungsarbeiten kann es allerdings sein, dass manche Plattformen nicht begehbar sind oder die Aussicht durch eventuell vorhandene Baugerüste eingeschränkt ist. Die Turmbesteigung ist kostenpflichtig und ein Einzelticket für Erwachsene kostet aktuell 7 Euro. Kinder bis 7 Jahre müssen keinen Eintritt zahlen. Bitte beachtet, dass Hunde nicht mit ins Münster gebracht werden dürfen.

Schon alleine für den grandiosen Ausblick lohnt sich der Aufstieg
Schon alleine für den grandiosen Ausblick lohnt sich der Aufstieg

Nach der Turmbesteigung und vor dem weiteren Spaziergang lohnt sich auf jeden Fall ein Stop in einem der zahlreichen Cafés und Eisdielen rund um den Münsterplatz, an dessen Ostende sich das Münster befindet. Der Münsterplatz ist das Herz der Ulmer Altstadt, mittwochs und samstags findet hier ein großer und äußerst besuchenswerter Wochenmarkt statt und besonders romantisch ist hier auch der Weihnachtsmarkt vor der imposanten Kulisse des Münsters.

Wenn man hier auf einem der Stühle, die auf dem ganzen Platz verteilt aufgestellt sind, die Zeit genießt und das geschäftige Treiben auf dem Münsterplatz auf sich wirken lässt, kann man sich kaum mehr vorstellen, dass der große Platz bis in die 1980er Jahre als Parkplatz genutzt wurde. Wie schön, dass er jetzt autofrei ist und man die imposante Größe des Platzes und des Münsters in aller Ruhe genießen kann. Wäre das Stadthaus nicht gebaut worden, hätte der Münsterplatz heute übrigens eine größere Fläche als der Markusplatz in Venedig und wenn man beim weiteren Spaziergang durch die kleinen Gässchen Ulms immer wieder auf dem weiträumigen Platz rauskommt, ist das einfach sehr beeindruckend.

Die Sage vom Ulmer Spatz

Wenn Ihr durch Ulm spaziert, werden Euch immer wieder und überall mehr oder weniger kleine und bunte Spatzen auffallen, die in der Stadt verteilt und zu einem festen Bestandteil des Ulmer Stadtbildes geworden sind, denn der Ulmer Spatz ist ein Ulmer Wahrzeichen wie das Münster auch.

 

Der Sage nach wäre das Ulmer Münster bis heute vermutlich nicht fertiggestellt, denn es wurde ein besonders großer Balken benötigt, der zwar auf einem Karren von den Ulmern rangeschafft wurde, der aber aufgrund seiner Breite nicht durch das Stadttor gepasst hat.  Sie wollten schon das Stadttor einreißen, als sie einen kleinen Spatz beim Nestbau beobachteten, der einen Zweig nicht quer, sondern längs im Schnabel trug, um ihn zu seinem Nest zu bringen und der damit durch das Stadttor flog. Und so kam den Ulmern die Idee, den Balken einfach längs auf den Karren zu legen. So konnten sie das Stadttor passieren, um das Münster weiter zu bauen, ohne das Tor abreißen zu müssen.

 

Zum Dank haben sie die Figur eines Spatzen mit einem Zweig im Schnabel auf das Dach des Münsters gesetzt. Manche behaupten zwar, es handele sich hierbei um eine stilisierte Taube mit einem Ölzweig im Schnabel, aber das hat noch niemand bestätigen können. Der erste Vogel, der auf dem Dach seinen Platz gefunden hat, wurde 1854 im Rahmen von Renovierungsarbeiten zerstört, von dem damaligen Baumeister aber aus Sandstein erneuert und von Anfang an als Ulmer Spatz bezeichnet. Er wurde 1888 durch einen kupfernen und vergoldeten Spatz ersetzt. Der Originalspatz aus dem Jahr 1858 steht heute im Münster an der südlichen Wand in einer Vitrine in der Nähe des Eingangs.

Die Geschichte vom Ulmer Spatz

Anno dazumal vor vielen Jahren, ist den Ulmern folgendes widerfahren:
Zu allerlei Bauten in der Stadt, man Rüst- und Bauholz nötig hat’,
doch wollt es den Leuten nicht gelingen, die Balken durchs Tor hereinzubringen.
Und doch war reiflich die Sach’ überlegt, das Holz in die Quer’ auf den Wagen gelegt;
Das Tor war zu eng, die Balken zu lang, dem Stadtbaumeister ward angst und bang.

Viel gab es hin und her zu sprechen: und ungeheures Kopfzerbrechen,
Ja, selbst der hohe Magistrat, wusste für diesen Fall nicht Rat,
er mochte in alle Bücher sehen, der Casus war nirgends vorgesehen.
Der Bürgermeister selbst sogar, hier ausnahmsweise ratlos war.
Ihm, der doch alles am besten weiß, machte die Sache entsetzlich heiß

 

Und stündlich wuchs die Verlegenheit, da – begab sich eine Begebenheit
Von den klügsten einer ein Spätzlein schauet, das oben am Turm sein Nestlein bauet,
und einen Halm, der sich in die Quer’, gelegt hat vor sein Nestchen her,
Mit dem Schnäblein – und das war nicht dumm, an der Spitze wendet zum Nest herum,
„Das könnte man“, ruft der Mann mit Lachen, „Mit dem Balken am Tore ja auch so machen!“

Man probierts und es ging. – Den guten Gedanken, hatten die Ulmer dem Spätzlein zu danken:
Sie stünden wohl heute noch an dem Tor, mit dem balkenbeladenen Wagen davor,
oder hätten, ohne des Spätzleins Wissen, gar den Turm auf den Abbruch verkaufen müssen.
Zum Danke dem Spatzen ist heut noch zu schauen, hoch am Münster sein Bild in Stein gehauen:
Auch seitdem beim echten Ulmerkind, die Lieblingsspeise „Spätzle“ sind.

 

- Autor unbekannt, um 1860 -

Ein Ulmer Spatz im Fischerviertel
Ein Ulmer Spatz im Fischerviertel

"Ulmer Spatza, Wasserratza, hoi, hoi, hoi!" - Ulms großartigstes Wochenende im Jahr

Der Ulmer Spatz hat sich soweit durchgesetzt, als dass er auch zum Spitznamen für die Ulmer Bürger wurde, denn sie werden Ulmer Spatzen genannt - insbesondere am Schwörmontag beim traditionellen "Nabada" auf der Donau ist der Schlachtruf zu hören. Dann wimmelt es auf der Donau nur so von bunten Booten und Feiernden und der Schlachtruf der "Ulmer Spatza, Wasserratza...." ertönt lautstark.

 

Der Schwörmontag ist der höchste Feiertag im Jahr der Stadt Ulm und der Höhepunkt des Schwörwochenendes, das immer am vorletzten Wochenende im Juli stattfindet und das Ende der Schwörwoche bedeutet. Los geht es am Schwörmontag um 11 Uhr mit der Schwörrede des amtierenden Oberbürgermeisters von Ulm auf dem Balkon des Schwörhauses.  Die Schwörrede endet mit seinem Eid auf den Großen Schwörbrief, die Stadtverfassung, aus dem Jahr 1397 mit den Worten "Reichen und Armen ein gemeiner Mann zu sein in allen gleichen, gemeinsamen und redlichen Dingen ohne allen Vorbehalt." Dazu läutet die Schwörglocke im Münster. Sie ist die älteste Glocke des Ulmer Münsters und hing schon in der alten Stadtpfarrkirche außerhalb der Stadtbefestigung ehe sie ins Münster kam. Die Schwörglocke wird von Hand geläutet und das in der Regel nur ein Mal im Jahr, nämlich eben am Schwörmontag während des Eides des Oberbürgermeisters. Die Glocke wiegt 3.500 kg und hat einen Durchmesser von 1,64 m. Aber zurück zum Schwörmontag.

 

Nach der Schwörrede geht es am Nachmittag weiter mit dem traditionellen Nabada, das ist schwäbisch und bedeutet so viel wie "Hinunterbaden". Man kann es sich wie einen Fastnachtsumzug vorstellen, nur, dass er auf der Donau stattfindet und auf bunten Themenbooten. Dazu dürfen seit dem Ende der 1960er Jahre auch freie und meist verkleidete "Nabader" auf ihren Flößen und Booten ins Wasser und die Donau zum Klang des Schlachtrufes und zu musikalischer Begleitung hinunterbaden. Der ganze Spaß endet dann in der Friedrichsau, wo auf den Wiesen und in den Biergärten noch bis spät in die Nacht weitergefeiert wird.

Das Schwörhaus aus dem Jahr 1612/13, auf dessen Schwörbalkon der Oberbürgermeister seinen Eid auf den Großen Schwörbrief ablegt. Anschließend wird beim traditionellen Nabada die Donau "hinuntergebadet"
Das Schwörhaus aus dem Jahr 1612/13, auf dessen Schwörbalkon der Oberbürgermeister seinen Eid auf den Großen Schwörbrief ablegt. Anschließend wird beim traditionellen Nabada die Donau "hinuntergebadet"

Stadtmauer mit Metzgerturm

Blick über die Donauwiese zur Stadtmauer. Im Hintergrund der Münsterturm und rechts der schiefe Metzgerturm
Blick über die Donauwiese zur Stadtmauer. Im Hintergrund der Münsterturm und rechts der schiefe Metzgerturm

Die Ulmer Stadtmauer wurde 1480 "im reißenden Wasser der Donau" gebaut und noch heute kann man anhand der dort verbliebenen Eisenringe erkennen, dass früher das Wasser bis zur Mauer gereicht hat, denn an den Eisenringen haben damals die Schiffe fest gemacht.

 

Heute zieht die Wiese zwischen Mauer und Donau die Menschen an, die es sich hier für ein Picknick, ein Treffen mit Freunden und zum Entspannen gemütlich machen. Auf der Mauer wiederum kann man ganz herrlich spazieren gehen und auf der einen Seite das Treiben vor der Stadtmauer betrachten und auf der anderen Seite die zauberhaften Gärten bewundern.

Während Eures Spaziergangs über die Stadtmauer werdet Ihr sehr schnell den schiefen Turm von Ulm entdecken: es handelt sich hier um den Metzgerturm. Er wurde 1349 errichtet und hat eine Höhe von 36,1 m und ist aktuell 2,05 m nach Nordwesten geneigt. Das entspricht einer Schieflage von 3,3°

 

Und wie immer gibt es dazu zwei Geschichten: 

die eine besagt, dass im Turm gerade Metzger einsaßen, die die Bürger in Zeiten der Notlage mit zu kleinen Würsten betrogen haben sollen und die sich aus Angst vor der Todesstrafe allesamt in eine Ecke drängten, als der Bürgermeister zur Verkündung der Strafe eintrat.

 

Die andere Möglichkeit, wie es zur Schieflage des Turms gekommen ist, liegt im Fundament begründet. Denn das bestand auf der Seite zur Stadt hin aus alten Holzstämmen, die im Laufe der Zeit verfault sind. Nachdem 1911 ein Betonfundament gegossen wurde, ist der Turm aber recht stabil bei einer Neigung von 2,05 m geblieben.

Das schiefste Hotel der Welt in Ulm's Klein-Venedig

Apropos schief: bei Eurem Bummel durch die Altstadt werdet Ihr sicher auch das schiefe Haus entdecken. Es liegt im malerischen Klein-Venedig von Ulm, dem Fischer- und Gerberviertel.  Hier teilt sich die Blau, die aus Blaubeuren kommt, in die Kleine und die Große Blau und fließt unter der Stadtmauer entlang, ehe sie in die Donau mündet. Zuvor zieht sie sich aber wunderschön durch das Fischer- und Gerberviertel und deshalb waren hier bis ins 19. Jahrhundert die Schiffsleute, die Donaufischer und die Gerber ansässig.  Nachdem die traditionellen Handwerke im Laufe der Zeit verschwanden, war das Viertel bis in die 1970er Jahre vom Verfall bedroht und niemand interessierte sich groß für die alten Fachwerkhäuer in den schmalen Gassen. In den 1970er Jahren wurde dann zunächst die historische Lochmühle saniert und nach und nach folgten viele andere diesem Beispiel, so dass das Fischerviertel heute zu einem pittoresken Viertel geworden ist, das so viele Besucher durch die kleinen Gassen mit den urigen Häusern an den Ufern der Blau streifen lässt.

Und genau hier befindet sich auch das schiefe Haus. Ursprünglich 1443 am Ufer der Blau errichtet, hat es im 17. Jahrhundert seine heutige Schieflage erhalten. Das kam zum einen dadurch, dass das Fundament nachgegeben hat, zum anderen zersägten damalige Bewohner bei nicht ordnungsgemäßen Umbauten tragendes Gebälk, so dass das Haus zur Blau hin absackte.

Das schiefste Hotel der Welt im Ulmer Fischerviertel
Das schiefste Hotel der Welt im Ulmer Fischerviertel

1995 wurde das Haus einer umfassenden Sanierung inklusive der Sicherung der Statik unterzogen, allerdings ohne etwas an der Schräglage zu ändern. Früher wurde das Haus von Fischern genutzt, die ihre Boote geschützt direkt am Haus anlegen konnten und die im Keller ihre Fangnetze reparierten. Außerdem verfügte das Haus über Fischkammern mit Frischwasserzufuhr, in denen die Fischer ihre Fische lebend bis zum Markttag beherbergen konnten. 

 

Seit den Sanierungsmaßnahmen im Jahr 1995 beherbergt das Haus das Hotel "Schiefes Haus", das seit 1997 als schiefstes Hotel der Welt im Guinness Buch der Rekorde geführt wird. An den Betten sind an den Kopfenden extra Wasserwaagen montiert, um den Gästen zu zeigen, dass die Betten gerade stehen und nur das Zimmer drumherum schief ist.

Das historische Rathaus von Ulm

Bei Eurem Spaziergang kommt Ihr sicher auch am historischen Rathaus vorbei, das Euch aufgrund seiner aufwändigen Außenbemalung ganz sicher auffallen wird und das als eines der schönsten Baudenkmäler in Ulm zählt.

Das Rathaus wurde 1370 zunächst als Kaufhaus erbaut, zwischendurch wurde es als Gerichtshaus bezeichnet und seit 1419 wird es Rathaus genannt und auch entsprechend genutzt. Seine Baugeschichte ist komplex, da es in mehreren Etappen errichtet und erweitert wurde. Anfang des 20. Jahrhunderts gab es gar Überlegungen, das damals teils verfallene Rathaus abzureißen und an einem anderen Ort als Neubau wieder zu errichten. Zum Glück ist es nicht so gekommen.

 

Neben den kunstvollen Malereien, die rundherum aufgebracht sind, und die sowohl biblische als auch weltliche Motive darstellen, ist die astronomische Uhr mit ihren goldenen Ziffern und den goldenen Zeigern auffällig. Sie wurde um 1520 zur Überprüfung der mechanischen Uhren angebracht und sie zeigt neben den Tagesstunden auch die Monate und die Tierkreiszeichen an.

Die Ostseite des historischen Rathauses mit faszinierender Außenmalerei und der astronomischen Uhr
Die Ostseite des historischen Rathauses mit faszinierender Außenmalerei und der astronomischen Uhr

Einen krassen Kontrast zum Rathaus bildet die gläserne Pyramide, die sich gleich neben dem Rathaus befindet und in der die Zentralbibliothek untergebracht ist. Die 2004 fertiggestellte und komplett verglaste Pyramide ist bis zur Spitze 35 m hoch und kann auch ohne Bibliotheksausweis besucht werden. Ganz oben befindet sich ein Lesecafé, das seinen Besuchern einen Rundumblick auf Ulm bietet.

Zum Schluss noch ein Geheimtipp:

die Grabenhäuser im romantischen Altstadtquartier "Auf dem Kreuz"

Hier sind wir ganz zufällig gelandet, als uns bei einem unserer Streifzüge durch die Stadt ein sehr netter Ulmer Bürger den Weg gewiesen hat und sagte:" Do muasch hi, do isch es schee!" Und Recht hat er gehabt. Hier ist es sehr viel ruhiger als in anderen Teilen der Stadt und bei einem Bummel über die nördlich gelegene Stadtmauer mit den aneinandergereihten, liebevoll sanierten Häusern gibt es unglaublich viel zu entdecken.

Aneinandergereiht wie Perlen an der Kette: die Ulmer Grabenhäuser mit ihren bunten Fensterläden
Aneinandergereiht wie Perlen an der Kette: die Ulmer Grabenhäuser mit ihren bunten Fensterläden

Die 35 Häuschen mit ihren bunten Fensterläden wurden im 17. Jahrhundert direkt auf der nördlichen Stadtmauer errichtet. Die Außenmauern reichen bis in den tiefen Stadtgraben hinein, daher heißen sie in Ulm auch "Grabenhäuser". Praktischerweise wurden hier damals Soldaten untergebracht, die für die Stadtverteidigung zuständig waren.

Sie wollte nicht mit aufs Bild und hat sich einfach umgedreht
Sie wollte nicht mit aufs Bild und hat sich einfach umgedreht

Was man unbedingt noch wissen sollte:

solltet Ihr in das ein oder andere Ulmer Restaurant einkehren, wird Euch eventuell ein Ulmer Schorle angeboten. Es handelt sich hierbei um eine Mischung aus Rotwein, Weißwein, Zitronenlimonade und Mineralwasser und wird in einem 0,5 l Krug serviert. Die einen lieben es, die anderen eher nicht - das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden....

Verliebt in Ulm....
Verliebt in Ulm....

Wir wünschen Euch auf jeden Fall eine wunderschöne Zeit in Ulm und vielleicht sehen wir uns ja - 

auf dem Stellplatz, im Fischerviertel, auf der Donauwiese oder während des Aufstiegs auf den Münsterturm.

Lasst es Euch gut gehen und bleibt gesund und fröhlich, Eure


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