Los geht die Fahrt nach Norwegen...
... und zwar zunächst nach Kappeln. Da Norwegen nicht direkt an Deutschland grenzt, hat man die Möglichkeit entweder den Landweg über Dänemark und Schweden zu nehmen oder die Fähre zu benutzen. Wir haben uns für den Landweg entschieden und aufgrund der Einreisebestimmungen für Hunde in Norwegen, haben wir unseren ersten Zwischenstop in Kappeln eingelegt und dort den Tierarzt besucht, um Clara mit der für Norwegen notwendigen Wurmkur behandeln zu lassen. Übernachtet haben wir bei Ancker Yachting direkt am Hafen und von dort aus sind wir am nächsten Mittag Richtung Flensburg aufgebrochen, um dort die dänische Grenze zu überqueren.
1. Etappe
Von Kappeln aus sind wir über die Landstraße nach Flensburg gefahren. Je nachdem, von wo Ihr anreist, werdet Ihr vermutlich über die A 7 nach Flensburg kommen und dann über die Grenze nach Dänemark fahren. Nach der Grenze wird die deutsche A 7 zur E 45 und Ihr fahrt weiter Richtung Kolding um dann dort auf die E 20 Richtung Odense zu wechseln.
Wie Ihr auf der Karte gut erkennen könnt, müssen wir nun einmal quer durch Dänemark fahren um nach Malmö zu kommen - das liegt bereits in Schweden. Hierzu fährt man über die beiden großen Brücken über den Storebaelt und über den Öresund. Die Storebaeltbrücke verbindet Ost- und Westdänemark miteinander während man auf der Öresundbrücke von Dänemark nach Schweden reist.
Die Brücken sind jeweils mautpflichtig und die Mautstationen der beiden Brücken liegen - wenn man in dieser Richtung unterwegs ist - jeweils am Ende der Brücken. Die Maut für die Storebaeltbrücke beträgt in unserem Fall 365 dänische Kronen (etwa 51,-- Euro) und die Maut für die Öresundbrücke liegt bei 110,-- Euro. Bitte beachtet, dass das die Preise für unser Wohnmobil sind - je nachdem, mit was für einem Mobil Ihr unterwegs seid, können die Beträge auch abweichen und höher ausfallen.
Wenn Ihr an die Storebaeltbrücke kommt, achtet nun bitte darauf, die Fahrspur zu nehmen, die mit "manuell" gekennzeichnet ist. Hier sitzt jemand im Kassenhäuschen und Ihr könnt direkt bei ihm bezahlen - egal ob mit Karte oder in bar. Ihr könnt auch in Euro bezahlen, allerdings werden nur Scheine akzeptiert und Ihr bekommt dänische Kronen als Wechselgeld zurück. Wenn Ihr diese Fahrspur wählt, ist auf jeden Fall gewährleistet, dass Euer Fahrzeug in der richtigen Klasse als Wohnmobil eingestuft wird. Wir haben aus Unwissenheit die Spur für Kartenzahlung gewählt und wurden prompt falsch kategorisiert, so dass wir erstmal das Doppelte zahlen mussten, nämlich den Betrag für einen Lkw. Allerdings haben wir nach unserer Rückkehr nach Deutschland eine Mail an den Storebaelt Kundenservice geschrieben und haben das zuviel gezahlte Geld auch ganz schnell und unkompliziert wieder zurückerstattet bekommen.
Auf der Rückfahrt haben wir im Übrigen wieder die Fahrspur für Kartenzahlung gewählt, dieses Mal sind wir aber richtig eingestuft worden. Also achtet bitte unbedingt darauf, nicht, dass Ihr mehr bezahlt, als notwendig ist.
Gleich im Anschluß an die Mautstation der Öresundbrücke folgt schon die schwedische Grenzstation. Anders als an der dänischen Grenze, an der wir einfach durchgewunken wurden, mussten wir hier nun unsere Personalausweise vorzeigen und eine schwedische Dame hat einen flüchtigen Blick durch das Fahrerfenster ins Wohnmobil geworfen.
Nach nun 403 gefahrenen km ab Kappeln haben wir uns in Malmö einen Übernachtungsplatz gesucht, ehe wir am nächsten Morgen weiter Richtung Norden gefahren sind.
Wohnmobilstellplatz Limhamn
Der Wohnmobilstellplatz Limhamn liegt an einem Sportboothafen und bietet Platz für 20 Mobile. Wenn es sehr voll ist, kann der Platz nochmal erweitert werden. Dann ist es zwar eng, aber als Übernachtungsplatz war es für uns absolut in Ordnung und wir waren froh, dass wir überhaupt noch einen freien Platz bekommen haben.
Der Untergrund ist geschottert und eben. Duschen und Toiletten sind vorhanden und ebenso wie die Ver- und Entsorgung und der Strom im Preis von 20,-- Euro enthalten.
Spielmöglichkeiten für Kinder sind vorhanden ebenso wie Wlan, Waschmaschine und ein Restaurant mit überdachter Außenterrasse.
Erwähnenswert ist noch der Blick auf die Öresundbrücke, die man bei einem kleinen Spaziergang rund um das Hafenbecken ebenso wie den "Turning Torso", den höchsten Wolkenkratzer Skandinaviens, sehr gut sehen kann.
2. Etappe
Unsere zweite Etappe führt uns 782,5 km weiter in den Norden. Wir fahren von Malmö aus auf die E 20 Richtung Helsingborg und wechseln dann dort auf die E 4 über Jönköping, am Vätternsee vorbei, nach Linköping, Norrköping, durch Stockholm Richtung Uppsala.
Die Landschaft ist unglaublich schön und sämtliche Orts- und Städtenamen kommen uns bekannt vor - entweder von unseren Besuchen bei Ikea, da die Möbel alle so heißen wie die Städte hier - oder aus allen möglichen Büchern, die im Süden von Schweden spielen.
Es ist schon sehr verlockend, hier überall anzuhalten und sich umzuschauen und diese wunderschöne schwedische Landschaft zu genießen, aber da wir durch die Einreisebestimmungen für Hunde innerhalb von 5 Tagen die norwegische Grenze passieren müssen, haben wir keine Zeit dafür, sondern müssen "Strecke machen". Daher sehen wir zu, dass wir möglichst viele Kilometer schaffen, ehe wir uns gute 60 km nördlich von Uppsala einen Übernachtungsplatz suchen.
Wohnmobilstellplatz Rastplatz Arvidsbro
Der Wohnmobilstellplatz befindet sich auf einem abgeteilten Stück am Rastplatz Arvidsbro, direkt an der E 4. Es sind Toiletten und Entsorgungsmöglichkeiten vorhanden. Strom und Frischwasser gibt es nicht. Dafür ist der Platz kostenfrei.
Der Stellplatz ist hübsch angelegt und auf dem seitlichen Rasen mit Sitzmöglichkeiten zum Essen ausgestattet.
Die E 4 führt zwar direkt neben dem Platz vorbei, aber es ist nicht so laut und für eine Nacht ist es wunderbar und vollkommen ausreichend.
3. Etappe:
Mit 860 km liegt heute die längste Etappe vor uns, die uns von unserem Übernachtungsplatz bei Tierp an der E 4 immer gen Norden Richtung finnische Grenze führt. Wir verlassen die E 4 nicht und fahren vorbei an Gävle, Sundsvall, Umeå und Luleå immer am Bottnischen Meerbusen entlang.
Die E 4 wird zunehmend verlassener und wir fahren kilometerlang ganz alleine auf der Straße, die links und rechts nur von Wäldern gesäumt ist.
Die Strecke ist super ausgebaut, es gibt immer wieder atemberaubende Brücken, Rastplätze, Tankstellen, Einkaufsmöglichkeiten und - da inzwischen zumeist einspurig - eine Überholspur, falls doch mal ein LkW mit uns auf der Strecke ist.
Stop Over Platz am Bygdegård Lappbäcken
Unseren heutigen Übernachtungsplatz finden wir eher zufällig als wir uns kurz nach Kalix und schon auf dem Weg nach Haparanda an der finnischen Grenze befinden.
Ein kleines Hinweisschild mit der Aufschrift "Stop over" schaut zwischen den Bäumen hervor. Und so folgen wir dem Hinweisschild und biegen rechts von der E 4 ab, fahren noch eine kleine Strecke durch den Wald und stoßen dann auf dieses Schild und den entsprechenden Wiesenplatz am Bygdegård (Dorfgemeinschaftshaus) in Lappbäcken.
Wir verbringen die Nacht ganz alleine hier und zahlen dafür 10,-- Euro (100,-- schwedische Kronen) ohne Strom. Mit Strom kostet es 5,-- Euro mehr. Das Geld ist in einem Briefkasten am Haus zu hinterlegen und das war's.
Ver- und Entsorgen kann man hier nicht - das haben wir dann am nächsten Morgen in Nikkala am Hafen auf einem Campingplatz erledigt. Wenn Ihr nicht in Lappbäcken anhalten möchtet, könnt Ihr tatsächlich noch bis Nikkala fahren und dann dort den Campingplatz am Yachthafen nehmen. Der Campingplatz liegt direkt am Freizeithafen mit Blick auf den Bottnischen Meerbusen und er kostet auch 100 schwedische Kronen. Hier gibt es dann auch alles, was man benötigt - von Waschmaschinen über Saunanutzung bis hin zu Toiletten und Duschen.
Bygdegård Lappbäcken
Nikkala am Hafen
4. Etappe
Unsere heutige Etappe ist mit 180 km sehr kurz - wir überqueren die Grenze nach Finnland und fahren dann bis nach Rovaniemi, der Hauptstadt von Lappland und außerdem die Heimat des Weihnachtsmanns, den wir heute in "Santa Clause Village" besuchen werden.
Wir sind davon ausgegangen, dass wir an der Grenze nach Finnland kontrolliert werden und Clara dort anmelden müssen - aber der Grenzübergang befindet sich praktisch mitten in der Stadt und im Grunde genommen haben wir gar nicht gemerkt, dass wir die Grenze überquert haben. Es gab kein Grenzhäuschen oder eine Schranke - nichts, dass darauf hinweist, dass man nun das eine Land verlässt um in das andere Land einzureisen. Also sind wir einfach weiter gefahren und sind dann nach relativ wenigen Kilometern auf die E 75 gewechselt, die immer geradeaus bis nach Rovaniemi führt.
Wir sind übrigens über Finnland nach Norwegen gefahren, da wir nach Santa Clause Village wollten. Wenn ihr das nicht möchtet, könnt Ihr an dieser Stelle auch vorläufig auf der schwedischen Seite weiter nach Norden fahren.
Die Überquerung des nördlichen Polarkreises
In Santa Clause Village habt Ihr nicht nur die Möglichkeit, den Weihnachtsmann zu besuchen, Geschenke und Weihnachtsschmuck zu kaufen und Weihnachtslieder zu hören, sondern hier überquert Ihr auf Eurem Weg zum Nordkapp auch den nördlichen Polarkreis, das bedeutet, ab jetzt befindet Ihr Euch im Land der Mitternachtssonne und an den Tagen rund um die Sommersonnenwende geht die Sonne nicht mehr unter und es ist 24 Stunden lang hell.
Beim Weihnachtsmanndorf handelt es sich tatsächlich um ein Dorf. Ihr parkt Euer Wohnmobil einfach auf den gekennzeichneten Parkplätzen (hier könnt Ihr auch kostenfrei über Nacht stehen bleiben), und dann könnt Ihr Euch frei durch das Dorf bewegen. Der Besuch des Dorfes kostet keinen Eintritt. Es gibt mehrere Geschäfte und Restaurants, die Ihr besuchen könnt, ein Postamt, von dem Ihr Euch und Euren Lieben unbedingt eine Postkarte schicken solltet und Ihr könnt mit den Rentieren des Weihnachtsmanns Rentierfahrten unternehmen. Ihr werdet auf zahlreiche Elfen treffen, die dem Weihnachtsmann unterstützend unter die Arme greifen, während er immer dort ist, um Euch zu empfangen oder Eure Post zu beantworten.
Ein Highlight ist sicher auch die Weihnachtsmusik, die zu jeder Jahres- und Uhrzeit aus den Lautsprechern schallt.
Wer Weihnachten liebt, sollte also den Abstecher hierher unbedingt mit in die Routenplanung einbauen.
5. Etappe
Noch lange haben wir die Weihnachtsmusik im Ohr, als wir am nächsten Morgen aufbrechen um an die norwegische Grenze zu fahren. 418 km liegen bis zur Grenze vor uns, die immer über die E 75 geradeaus Richtung Norden führen.
Haben wir gestern in Schweden schon gedacht, wir wären alleine unterwegs, verstehen wir hier auf der Strecke, was vollkommene Einsamkeit bedeutet.
Wir fahren also stunden- und kilometerlang über menschenleere Straßen, sehr selten treffen wir ein Auto, sehr viel häufiger ein Rentier, das gerne mal am Straßenrand geparkt hat oder sich auch gerne mit uns mitten auf der Straße befindet.
Immer der E 75 folgend kommen wir an den Inarisee, den drittgrößten See Finnlands. Bei 28 Grad Celsius und strahlendem Sonnenschein ist es im Moment sehr schwer vorstellbar, dass hier teilweise bis in den Juni hinein alles voller Schnee ist und der See sogar noch zugeforen sein kann.
Als wir den Inarisee hinter uns gelassen haben, kommt auf der linken Seite die Abzweigung Richtung Nordkapp...
... und nach weiteren 85 km haben wir die norwegische Grenze erreicht ♥
Der Grenzübertritt verläuft auch hier völlig unkompliziert. Wir halten uns an die vorgeschriebenen Bestimmungen für die Einreise mit Hunden und sind nun innerhalb von fünf Tagen und nach 3.293 km in Norwegen angekommen.
Das letzte Stück bis zum Nordkapp
Die letzten 280 km liegen nun noch vor uns und wir folgen von nun an der E 6 und sehen schnell, dass die Landschaft immer schroffer und rauher wird und auch die Außentemperatur sinkt allmählich.
Wenn Ihr die gleiche Strecke gewählt habt, werdet Ihr nun auch irgendwann nach Smørfjord kommen. Hier wechselt Ihr von der E 6 auf die E 69 und die letzten 126 km bis zum Nordkapp sind nun noch zu bewältigen.
Wer sich jetzt denkt, dass diese Strecke schnell zu schaffen ist, der irrt leider. Deutsche Straßenverhältnisse sind spätestens ab jetzt nicht mehr zum Vergleich geeignet und für 100 km in Norwegen sollte man deutlich mehr Zeit einplanen, als man es bisher gewöhnt ist. Das haben wir gleich hier zu Beginn unserer Norwegentour auch gelernt und waren sehr erstaunt darüber, wie lange man unterwegs sein kann - für verhältnismäßig wenige Kilometer. Ohne Stau, wohl gemerkt.
Die letzten Kilometer zum Nordkapp sind im Übrigen sehr beeindruckend. Ob am Fjord entlang oder durch einen der drei Tunnel, vorbei an Rentierherden und an Wasserfällen, durch kleine Fischerdörfer und hinein in dichten Nebel, der über die Straße zieht. Es ist alles dabei, was man sich vorstellen kann und zugleich ist es einfach unvorstellbar.
Um vom Festland auf die Insel Magerøya zu gelangen, auf der sich das Nordkapp befindet, fährt man seit 1999 durch den Nordkapptunnel. Der Tunnel ist 6.875 m lang und liegt an seiner tiefsten Stelle 212 m unter dem Meeresspiegel. Damit gilt er als der drittlängste Unterwassertunnel Europas. Der Tunnel ist inzwischen übrigens mautfrei und darf auch von Radfahrern befahren werden. Aber Vorsicht: er hat eine Steigung von bis zu 10 %.
Das Nordkapp
Hier sind wir nun: nach insgesamt 3.574,5 km von unserer Haustür aus haben wir es erreicht: das Nordkapp.
Obwohl wir ursprünglich gar nicht hierher fahren wollten, sind wir nun doch schwer beeindruckt davon, hier zu sein. Auch, wenn es im Grunde genommen nur ein schroffer, meist von Nebel verhüllter Felsen ist. Und zudem ist es auch gar nicht der nördlichste Punkt Europas - der befindet sich nämlich noch etwas weiter westlich des Nordkapps auf der Landzunge Knivskjellødden, ebenfalls auf der Insel Magerøya. Und dann gibt es auch noch den nördlichsten Punkt auf dem europäischen Festland auf der Nordkinnhalbinsel.
Apropos Nebel: es kann tatsächlich passieren, dass es hier auch im Sommer schneit und / oder die Straße so sehr von Nebel eingehüllt ist, dass sie kurzerhand aus Sicherheitsgründen gesperrt werden muß. In dem Fall müsst Ihr ein kleines bißchen Geduld mitbringen und warten, bis die Straße wieder geöffnet wird.
Camping Nordkapphallen
Ihr könnt mit Eurem Wohnmobil direkt bis nach ganz oben fahren und steuert automatisch die Schranke und das Kassenhäuschen an. Hier werdet Ihr von einem Mitarbeiter sehr freundlich begrüßt und zahlt Euren Eintritt für die nächsten 24 Stunden. In unserem Fall etwa 28,-- Euro pro Erwachsenem, Kinder kosten umgerechnet etwa 10,-- Euro. Wenn Ihr länger bleiben möchtet, ist das kein Problem - Ihr könnt jederzeit nachbuchen.
Weitere Eintrittsgelder fallen keine mehr an. Ihr habt rund um die Uhr Zugang in die Nordkapphallen, die mit Infozentrum, Restaurant, Café und Bar, einem Postamt mit eigenem Poststempel, Kino, einem Museum, einer Kapelle, einem Souvenir Shop (Souvenirs sind nicht teuer) und einem fantastischen Ausblick alles bieten. Es ist alles sauber und gepflegt und alle Mitarbeiter sind freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit, obwohl rund um die Uhr massenweise Touristen aus aller Herren Länder auf sie einströmen.
Im Kino läuft übrigens ein Panoramafilm, der das Nordkapp im Wechsel der vier Jahreszeiten zeigt und nach vorheriger Anmeldung kann man sich in der Kapelle, bei der es sich um die nördlichste ökumenische Kapelle handelt, auch trauen lassen ♥
Ihr habt außerdem noch die Möglichkeit, ein Frühstück im Restaurant dazu zu buchen und werdet bei Ankunft auch direkt danach gefragt. Wir haben es nicht in Anspruch genommen.
Es gibt auf dem Platz keine Möglichkeit der Ver- und Entsorgung und auch keinen Stromanschluß für Euer Wohnmobil.
Toiletten sind in den Nordkapphallen vorhanden.
71° 10′ 21″ N
Das Nordkapp - seinen Namen hat der 307 m hohe Granitfelsen von dem englischen Seefahrer Richard Chancellor erhalten, der ihn 1553 entdeckte und für die nördlichste Spitze des Kontinents hielt.
Der erste Tourist kam im Jahr 1663 aus Italien hier an und seither sind ihm einige Abenteuerlustige gefolgt, so im Jahr 1795 der französische König Louis Philippe, 1873 der schwedische König Oscar II. und 1907 kam der thailändische König Rama V. zu Besuch.
Wenn Ihr hier ankommt, werdet Ihr die berühmte Weltkugel suchen, das Wahrzeichen des Nordkapps. Sie befindet sich gleich hinter dem Besucherzentrum und wurde dort im Jahr 1978 aufgestellt. Ihre Stahlringe stellen die Längen- und Breitengrade der Erde dar.
Und ?
Das werden wir häufig gefragt und wir sagen dann: "Es war großartig !"
Es war gar nicht so überlaufen, wie es vielleicht auf den Bildern wirkt.
Das liegt daran, dass kurz vor Mitternacht die Busse angerollt gekommen sind und alle Touristen ausgespuckt haben, die sich das Spektakel der Mitternachtssonne nicht entgehen lassen wollten. Nachdem alle ihre Bilder gemacht haben, sind sie wieder verschwunden, und wir waren praktisch alle alleine dort. Nur die Camper unter sich ♥
Noch kurz zur Mitternachtssonne: man kann sie zur Zeit der Sommersonnenwende sehen, wenn die Sonne oberhalb des nördlichen Polarkreises nicht mehr untergeht. Der Zeitraum ist sehr kurz und das Wetter muss natürlich passen. Wenn der Nebel über dem Kapp hängt, sieht man leider die Sonne nicht.
Im Winter, wenn es hier oben gar nicht mehr oder nur für einen sehr kurzen Zeitraum hell wird, kann man sich dafür die Polarlichter anschauen. Auch das muß einfach großartig sein. Aber auch hierzu muß das Wetter mitspielen und die Jahreszeit muß die Richtige sein. Man kann hierzu am Besten mit den Hurtigruten bis nach Honningsvåg fahren und von dort aus mit dem Bus bis zum Nordkapp.
Zu guter Letzt noch eine Info zum Einkaufen und zum Tanken: es ist alles kein Problem.
Wir haben vor unserer Abreise befürchtet, dass sowohl Tankstellen als auch Einkaufsmöglichkeiten sehr knapp werden. Aber selbst kurz vorm Nordkapp kann man noch alles erledigen. Sowohl Tankstellen als auch Supermärkte werden zwar weniger, sind aber immer noch ausreichend vorhanden, so dass Ihr Euch keine Gedanken machen müsst, mit leerem Tank irgendwo auf der Strecke liegen zu bleiben.
Unsere Route zum Nordkapp - ein Fazit:
Wir würden es genau so wieder machen, wenn wir nochmal ans Nordkapp fahren würden.
Die Strecke über Dänemark, Schweden und Finnland ist optimal und entspannt zu fahren.
Mautkosten sind (abgesehen von den beiden großen Brücken) bis hierin nur in Schweden angefallen. Das ging ganz automatisch - als wir nach Hause kamen, war schon Post von der "Swedish Transport Agency" im Briefkasten und wir hatten 1,45 Euro Citymaut für Stockholm und dann nochmal 0,87 Euro für die Benutzung von zwei weiteren Brücken zu zahlen. Die Beträge waren innerhalb eines Monats zu überweisen.
Ja, Ihr habt Recht: wir sind da durchgerauscht und haben Schweden und Finnland gar nicht richtig genossen - aber aufgrund der norwegischen Bestimmungen in Bezug auf Hunde ging es nicht anders, da wir innerhalb von 5 Tagen an der Grenze sein mussten. Aber unsere nächste Fahrt nach Schweden kommt ganz ganz sicher ♥
Die Strecke zum Nordkapp über Norwegen zu fahren, würden wir nach unseren jetzigen Erfahrungen nicht empfehlen. Wir haben diese Strecke ja bei der Rückfahrt genommen und dann wieder gemerkt, wie lange man in Norwegen an Zeit benötigt, um vorwärts zu kommen. Aus diesem Grund schaffen es viele bis zu den Lofoten, kehren dann aber wieder um ohne bis ans Nordkapp gefahren zu sein.
Muß man am Nordkapp gewesen sein ?
Nein, das muß man nicht. Es gibt sicher viele schöne und noch beeindruckendere Orte in ganz Norwegen und auf der ganzen Welt, als das Nordkapp.
Aber es ist eben doch etwas ganz Besonderes und Einmaliges, wenn man dort oben gewesen ist und miterleben kann, wie die Sonne niemals untergeht und die berühmte Weltkugel küsst, während man selber das Gefühl hat, die Sonne sei so nah, dass man sie anfassen kann.
Ihr Lieben, wir hoffen, wir konnten Euch hier ein paar wertvolle Tipps für Eure eigene Tour bis an Nordkapp geben und freuen uns, wenn Ihr uns auch weiterhin begleitet.
Vielleicht habt Ihr Lust, uns in den Kommentaren zu schreiben, ob Ihr auch schonmal am Nordkapp gewesen seid und wie es Euch dabei so ergangen ist ? Die anderen Leser freuen sich bestimmt auch darüber ♥
Ganz lieben Dank an Euch alle und bis bald sagen Eure,
♥ ♥ ♥
Hier gibt es noch mehr von uns aus Norwegen:
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Nächster Artikel: Norwegen mit dem Wohnmobil ♥ Was ist das Jedermannsrecht ?
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pHqghUme (Mittwoch, 29 Mai 2024 19:08)
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Michael Hohnecker (Mittwoch, 03 April 2024 17:01)
Hallo ihr lieben
Vielen Dank für eure Ausführungen. Wir planen 2026 zum 60 Geburtstag meiner Frau ans Nordkap hochzufahren. Eure Anregungen eure Planungen haben uns sehr geholfen.
Vielen Dank dafür ihr seid spitze.
Carsten (Montag, 01 August 2022 15:34)
Tolle Eindrücke, wir werden nächstes Jahr auch fahren. Planen 2-3 Monate Norwegen und Schweden. Wie habt Ihr das mit dem Gas gemacht ? Kann man dort problemlos kaufen ? Füllen geht ja nicht, Adapter haben wir schon.
Trucker Toni 480 (Sonntag, 30 Mai 2021 18:18)
Hallo ihr 2
Ich bin ein alter noske Hase ,war bis jetzt 3mal am Kapp.
Einmal als Tramper alleine 1980
Das zweite Mal mit dem Fahrrad alleine 1981
Und das dritte Mal 1983 mit meiner Freundin ,heute Frau
Nächste Jahr ist eine gewallt Tour geplant,7600 km in 21 TG mit unserem Wohnmobil,
Und zwar von greding
Rostock
Kalix
Später dann auf die 971 nach Norwegen Endpunkt ist Grense jakobselv
Dann übers Nordkapp
Nach sømna ( Lachs essen) dann über alfta
Zurück nach Trelleborg
Volker Reinsch (Sonntag, 03 Januar 2021 10:19)
Hallo, wie lange war die gesamte Tour?
Andrea (Mittwoch, 07 Oktober 2020 08:05)
Hallo Ihr Zwei, vielen Dank für euren tollen Reisebericht und vielen vielen Tipps.
Hab mal eine Frage. Wir wollen evtl. nächstes ans Nordkap fahren und haben eigentlich vor die Fahrräder mitzunehmen. Was meint ihr... Lohnt sich das? Viele Grüße
Steffen Kirchner (Montag, 27 August 2018 15:32)
Hallo ihr Lieben :-)
Eure Reise hat uns unwahrscheinlich beeindruckt und wir werden. Da wir absolute Naturliebhaber sind, werden wir mit Sicherheit eure Reise mit genau dieser Route nach erleben ;-) Allerdings wird es uns wohl genauso wie euch gehen mit dem "Strecke machen" Es ist schade,aber wir sind nun mal noch berufstätig und können nicht so lange unterwegs sein.Allerdings 3 Wochen sollte wohl drin sein und das machen wir auch. :-* Herzlichen Dank für eure super tollen Eindrücke und Tipps,es wird uns eine Freude sein diese,wenn es soweit ist nachzulesen. Danke und alles Gute für euch
Bis bald (zum Follower) Steffen und Ina
Andreas (Montag, 27 August 2018 15:02)
Toller Reisebericht liebe Leni. Wir haben dieses Jahr eine 16-taegige Rundreise durch Suedschweden gemacht.
Noch ein kurzer Hinweis, mit dem Bropass kann man bei den zwei großen Bruecken gut Geld sparen, einfach mal googeln.